Ingrid Goltzsche-Schwarz
(Sommer 2017)

Ingrid Goltzsche-Schwarz: Leben am Meer?

Ingrid Goltzsche-Schwarz war eine waschechte Berlinerin. Geboren 1936 in Berlin-Adlershof, interessierte sie sich früh für die Literatur und das Zeichnen. Ab 1960 malte und zeichnete sie in einem Zirkel, der von Dieter Goltzsche geleitet wurde, den sie später auch heiraten sollte. Durch ihn lernte Goltzsche-Schwarz die Weltenbummlerin und Grand-Dame der Berliner Kunstszene, Charlotte E. Pauly kennen. Diese Bekanntschaft mündete in eine enge Freundschaft. Von 1974 bis 1976 arbeitete Goltzsche-Schwarz, jeweils zur Badesaison, als Buchhändlerin in der „Bunten Stube” in Ahrenshoop. In dieser Zeit dürften auch die meisten Bilder entstanden sein, die wir auf dieser Ausstellung zeigen. Das malerische Schaffen der Künstlerin war bis heute nur einigen Eingeweihten bekannt. Große Aufmerksamkeit erregten eher ihre farbigen Linolschnitte, für die sie viele Preise erhielt. Der Duktus ihrer Arbeiten entbehrt nicht einer gewissen positiven Naivität. Mit staunenden Augen verarbeitete sie ihre Eindrücke von der Ostseeküste in Landschafts- und Tierdarstellungen – oft verbunden mit mythologischen Anspielungen, die sie aus ihrer Liebe zur Literatur zog.