Poesie des Alltäglichen
Der zauberhafte Klang und das Licht einer glücklichen Stunde ist wohl das Geheimnis einer Künstlerin, die sich der bildenden Kunst mit Leib und Seele verschrieben hat. Sie ist von Beginn ihrer freien künstlerischen Tätigkeit, nach einem Studium bei Hans Theo Richter und Max Schwimmer, eine der vielseitigsten Meisterinnen der Dresdner Kunstszene. So beginnt sie mit Radierungen, Pastellen und Malereien immer parallel zueinander und entwickelt hierbei ihren unverkennbaren, an Gestaltenswertem orientierten Mal- und Zeichenstil. Nicht selten werden hier die Menschen ihrer Umwelt in der Zeichnung erfaßt, die sich einem Gefühl der Beglückung nicht versagen können. Einfach gesagt, das Dargestellte enthält oft nur fröhlich-kritische Betrachtung und nicht, wie von Kunstwissenschaftlern gerne hineininterpretiert, Resignation und Niederlage der menschlichen Kreatur.
Die Geburt der Poesie in ihren Arbeiten, eine Lebenshaltung froher Bescheidenheit und vergnügter Genügsamkeit am Genuß einfacher Dinge, Menschen und Daseinswelten sind der Inhalt dieser Kunst. Diether Schmidt, der das Werk von Beginn an begleitet hat, weiß auch um das reiche Erbe, das
die Künstlerin befragt hat. Zitat: „Von Toulouse-Lautrec und Degas nahm sie, deren Sarkasmus beiseitelassend, die Arabeske, in der sich Gestalt und Raum verschränken. Im vertraulich direkten Blick des Zöllners Rousseau fand sie sich Verwandtes. Dazu kam ein Schuß Esprit von Suzanne Valadon und Marie Laurencin. Manches erinnert an die grotesken Dicken Fernando Boteros.“
Das Besondere an ihrer Kunst ist eine sächsische Nüchternheit, die die romantische und elegante Sprache á la francaise nicht auschließt, eine Ironie ohne zu verletzen, eine sächsiche Humorigkeit, die für den Betrachter beglückend ist. Ihre Farbradierungen, die sie nur selbst so luxuriös drucken konnte, haben ein Flair, das fast jeden in seinen Bann zieht. Diether Schmidt sagt dazu: „Die Alchimie ihrer Farbradierung mag jeder selbst ergründen“.
Die geistige Haltung der Künstlerin ist von der ätzenden Schärfe eines Otto Dix oder auch George Grosz weit eintfernt. Ihr Schaffen wurzelt zutiefst in der Tradition der alten sächsischen Kunstmetropole Dresden. In den 1990er Jahren ist zwar ein Zug von Bissigkeit und gelegentlicher Tristesse nicht zu leugnen, aber Heiterkeit, Freundlichkeit, Güte und menschliches Verständnis für Sorgen und Nöte sind die überwiegende Sichtweise, die in ihren Malereien und Pastellen zum Ausdruck kommt.
Revuedame
Pastellkreiden, o. J., 380x275, sign.
AttilaG: Nick Cave
Linolschnitt, 2016, 300x220, sign., dat., num.(5/15)
AttilaG: Muddy Dog
Acryl auf Hartfaser, 2007, 400x300, sign., dat.
AttilaG: Monster-TV
Holzgravur, 2006, 250x300, verso sign. und dat.
AttilaG: Hotel wartet auf Kundschaft
Acryl auf Karton, 2006, 300x240, sign., verso dat.
AttilaG: Handlese
Acrylfarben auf Hartfaser, 2007, 590x420, sign., dat.
AttilaG: Dresden-Altmarkt
Linolschnitt, 2009, 210x295, sign., dat., num.(5/15)
AttilaG: Bob Dylan
Linolschnitt, 2010, 290x210, sign., dat., num.(15/15)
Zigeunerin
Pastell auf braunem Bütten, o.J., um 1986, 550x453, sign., betitelt
Vergiss es, Schatz
Zeichnung, schwarze Pastellkreide, mit Aquarellfarben laviert, 2006, 365x240, sign., dat., unter Passepartout montiert, dort verso dat., betitelt
U-Bahnstation (nachts)
Aquarell und Pastellkreiden, 1980, 304x261, sign., dat., im Passepartout montiert, dort verso dat., betitelt
Strassenszene
Zeichnung, Pastellkreiden, Aquarellfarben, o. J., 207x265, sign., unter Passepartout montiert, dort verso betitelt
Frau mit schwarzer Kappe
Mischtechnik, 2010, 325x250, sign., verso dat.
Frau mit rotem Band
Pastellkreiden, 1992, 320x264, sign., dat., unter Passepartout montiert
Angler am Abend
Aquarell, 2003, 203 x 298 mm, sign., im Passepartout montiert, dort verso betitelt
Mit der langen Elly im Café
Pastellkreiden, 1999, 330x250, sign., dat., unter Passepartout montiert, dort verso von fremder Hand dat. und betitelt
Maiglöckchen
Pastellkreiden, 1993, 330x250, sign., unter Passepartout montiert, dort dat., betitelt
Im Hippodrom
Farbradierung, 1971, 272x213, sign., dat., num.(815/35), betitelt, unter Passepartout montiert
Halbakt
Pastellkreiden auf Bütten, 1985, 530x385, sign., dat.
Die drei Grazien
Pastellkreiden und Acrylfarben auf Bütten, 2008, 380x277, sign., im Passepartout montiert, dort verso dat., betitelt und bez. Pastell+Aquarell
Elbbogen
Pastellkreiden auf Bütten, 2006, 250x350, sign., dat., im Passepartout montiert
Eisenbahnbrücke im Winter
Farbzinkographie, 1996, 215x310, sign., dat., betitelt, bez. epreuve d'artiste, im Passepartout montiert
Café
Lithographie mit farbigen Pastellkreiden überzeichnet, 1992, 405x280, sign., dat., num. (7/25), unter Passepartout montiert, dort verso dat., betitelt
Dampferanlegestelle
Farbradierung, 1975, 260x300, sign., dat., num.(8/30), betitelt
Dame im Café
Pastellkreiden und verdünnte Ölfarbe auf Bütten, 2001, 420x300, sign.
Caroline
Zinkographie, 2005, 300x220, sign., dat., num.(17/XX), betitelt, unter Passepartout montiert
Blick ins Cafe
Pastellkreiden, 2005, 370x280, sign., dat., unter Passepartout, montiert, dort verso dat., betitelt
In der Bahn
Pastellkreiden, 1990, 520x365, sign., dat., unter Passepartout montiert.