Seine künstlerische Tätigkeit begann mit Zeichnungen und den graphischen Techniken der Lithographie und Radierung. Angeregt durch Lothar Lang intensiviert er für die Ausgaben der Kabinett-Presse 1969/70 seine Arbeit. Auch eine eigene Mappe, die „Dresdner Stadt Landschaften“, die Lang mit großem Zuspruch der Sammler herausgibt, wird ein voller Erfolg. 1967 beginnt er mit der Werkgruppe „Malerbildnisse“, sämtlich großformatige Lithographien, die im Gestus zu den wohl aufwühlendsten und stärksten druckgraphischen Arbeiten des Künstlers gehören: Es entstehen die Bildnisse von Hans Theo Richter, Willy Wolff, Hermann Glöckner, Hans Jüchser, Gerhard Kettner, Otto Niemeyer Holstein und Charlotte E. Pauly, um nur einige zu nennen. Auch er selbst porträtiert sich immer wieder. Diese Phase hält bis 1976 an, ohne daß der Künstler diese Themen jemals völlig aufgibt.
Parallel zu seiner graphischen Arbeit beschäftigt sich Uhlig auch mit der Farbe. Anfang der 70er Jahre entstehen kleinere farbige Arbeiten; Aquarelle und Ölmalereien, die für einen lächerlich niedrigen Preis vom Künstler erworben werden können. Doch nur Wenige wollen diese kaufen und so ist das kleine Atelier übervoll von allem. Auch Uhligs Graphik ist – bis auf das spärliche Interesse weniger Sammler – nicht gefragt. Doch der Künstler läßt sich nicht korrumpieren. Er arbeitet lieber als Drucker für seine Künstlerfreunde, um sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen und bekommt hin und wieder ein Paket aus dem „Westen“, damit er einfach und freien Geistes leben kann. Mit seiner Haltung nötigte er vielen Hochachtung ab. So schrieb der bekannte Dix – und Hegenbarth-Biograph Fritz Löffler bewundernd von Max Uhligs Konsequenz in seiner Entwicklung. Auftragskunst hat er stets abgelehnt. Er ist niemals andere Wege gegangen als seine ureigensten. Er ist immer sich selbst und seiner expressiven Zeichensprache treu geblieben.
Ob Mensch – Landschaft – Stilleben, seine Zeichnungen sind stets von großer expressiver Kraft. Eine der großen Herausforderungen Max Uhligs besteht bis heute darin, seine Arbeiten immer direkt vor der Natur zu schaffen, was für den Künstler mit außerordentlichen physischen Anstrengungen verbunden ist.Dies konnte niemand treffender ausdrücken als die Lyrikerin Melanie Mai mit ihrem Vorwort für die Mappe „Köpfe“, die von der Berliner Graphikpresse 1990 herausgegeben wurde. Zitat: „Aus einer hervorwachsenden Form zu zeichne- rischer Sprache gestaltet, verdichtet durch den Blick bestimmter Zeit, bewußtes Sein in leeren Raum gefaltet. Bildhafter Ursprung. Eingriffe weiter. – Ein Pinsel schlug ein! Totalen. Horizonte und Schatten nach innen gestülpt. Erregtes Zusammenspiel des Ähnlich-Unähnlichen. Objektivierung des Subjektiven; Subjektivierung des Objektiven. Denkbilder, die die Rätsel von Personen und Landschaften umkreisen, vielwertige Erscheinungsweisen. Das Naturereignis wird zum Ich-Ereignis.“
Uhligs expressive Zeichensprache ist wohl eine der Ursachen, daß bis Mitte der 80er Jahre sein Werk nur von einem kleinen Freundeskreis geschätzt und gesammelt wurde. Die Anerkennung durch ein breiteres Publikum erreichte er durch Ausstellungen im Ausland. Ausstellungen in der Bundesrepublik Deutschland, Brasilien und den Niederlanden ermöglichten ihm auch bis zu einem bestimmten Grad die Hoffähigkeit in der DDR. Mit der Wende 1990 änderte sich dieser Zustand schlagartig. Inzwischen ist der Maler und Graphiker Max Uhlig zu den renommiertesten Künstlerpersönlichkeiten Deutschlands zu zählen, der auch aus der internationalen Kunstszene nicht mehr wegzudenken ist. Eine Vielzahl ständiger Ausstellungen belegen dies.
Der Kunsthistoriker Werner Schmidt sagt treffend über ihn: „Wie gebannt blickt der Maler mit vorgerecktem Kopf auf seinen Gegenstand, setzt das Ergebnis seiner Beobachtung in einem oder zwei Pinselzügen auf die Fläche, schaut sofort wieder auf, um weiter in die Struktur seines Gegenstandes einzudringen, führt den nächsten Pinselschlag und so reihen sich Beobachtung und Niederschrift in dichter Folge aneinander. Das geschieht mit außerordentlicher Schnelligkeit.“
Ständig ist Uhlig bemüht eine einheitliche Form in der Gestaltung seiner Kunst zu finden. Immer hatte er seine Modelle, Menschen, Landschaften oder Stilleben. Nichts ist abstrakt erfunden, vom Kopf her gemacht. Alles ist Verdichtung von Form und Geste, eine Aufforderung sich zu bemühen in die Tiefe des Bildwerks hineinzusehen.