Josef Hegenbarth – Arbeiten auf Papier
vom 19. September bis 10. Oktober 2014
Momentaufnahmen
Wird in der Kunst von Momentaufnahmen gesprochen, denkt man unwillkürlich an Fotografie, an das Medium Kunst, das die Realität zwar individuell, aber unverfälscht – objektiv auf dem Papier darstellen kann. Im Gegensatz zur Fotokunst ist das Zeichnen die persönliche Sprache eines Künstlers, die nicht nur imstande ist, einen bestimmten Moment festzuhalten, sondern auch die Fähigkeit besitzt, durch Pinsel und Federführung, einem im Zeichen gefangenen Augenblick Intimität zu verleihen, indem der Zeichner die Selbstreflexion auf die Spitze treibt. So wie der Fotograf, geht auch der Zeichner immer von der festgelegten Situation aus. Aber während der Fotograf den Realismus als Qualität der Bilder versteht, so bekommt er für den Zeichner einen ästhetischen Effekt. Diesen Effekt ruft er dadurch hervor, dass er bestimmte Bilder unrealistisch, teilweise mit komischen und grotesken Zügen auf dem Papier gestaltet und deren Interpretation dem Rezipienten überlässt. In diesem Fall gründet sich das Verständnis der Momentaufnahme nicht auf den Realismus, sondern auf die Wahrnehmung des Betrachters.
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Zwei Luchse
Zeichnung, Pinsel, Tusche, 1955, sign., dat., 417 x 383 mm,
verso bez.: 2 Luchse
WV Zesch D V 523
zu Gustave Flaubert: St. Julian
(Blatt 28) Julian inmitten der von ihm verfolgten Tiere (Seite 103), Variante 2
Zeichnung, Pinsel, Tusche, sign., um 1944, 210 x 174 mm,
verso doppelt bez.: 32
WV Zesch D VII 638
Frauenkopf
verso: Brustbild einer Frau
Zeichnung, Pinsel, Tusche, Aquarellfarben, sign., um 1940, 456 x 375 mm,
verso: Brustbild einer Frau, Zeichnung, Pinsel, Tusche, Aquarellfarben,
WV Zesch E II 520
Bildnis einer alten Frau
Zeichnung, Pinsel, Tusche, 1936, 372x267, sign. (in Tusche und Bleistift), verso betitelt
und bez. Nr. 36, weitere Zeichnung, Pinsel, Tusche „zwei Hände“ auf der Rückseite,
WV Zesch D II 592 (hier bez. Frauenkopf, Alte und 1940).
(Blatt 5) Walther hält den Schild, in dem der Dreizack Helmnods steckt
397 x 281 mm, bez.: „Doch fest steht Walther's Stärke, wie Odins Weltenbaum, 8ter
Gesang - Waltharilied“
(Blatt 4) Walther schlägt den Recken Randolf nieder und zerschneidet seinen Hals.
364 x 265 mm, bez.: „ ... tief dringt das Eisen ein, Zerschmettert Haupt und Nacken/8ter Gesang - Waltharilied“
(Blatt 3) Walther packt Werinhart bei den Locken.
273 x 401 mm, bez.: „Und faßt ihn bei den Haaren - 5 Gesang“
(Blatt 2) Der Fährmann berichtet König Gunther von seiner Begegnung mit Walther und Hildgund.
256 x 338 mm, bez.: „Der kommt und tief sich neigend gibt treulich er Bericht/4 Gesang - Waltharilied“
Sechs Blätter zum Waltharilied
alle Zeichnungen, Pinsel in Sepia, um 1919, sign.,
(Blatt 1) Titelblatt, Walther in Kampfposition mit erhobenem Schild und Kurzschwert.
411 x 255 mm
zu Heinrich von Kleist: Der Findling.
(Variante zu Seite 281)
(Nicolo beobachtet, wie der Sarg mit Constanze in der Magdalenenkirche
zur Beisetzung herbeigetragen wird.)
Zeichnung, Pinsel, Tusche, um 1943, sign., 226 x 165 mm,
verso: Entwurfszeichnung, bez.: Zu: Kleists Erzählungen. Nachlassstempel
WV Zesch D VII 564
Kahnfahrt
verso: Frauenkopf
Zeichnung, Pinsel, Aquarellfarbe, sign., um 1947, bez.: Fähre, 325 x 496 mm,
verso: Frauenkopf, Zeichnung, Pinsel, Aquarellfarbe, um 1947,
bez.: Kahnfahrt 1949
WV Zesch E III 508
zum Volksbuch Reineke Fuchs (Reynke de vos)
Erstes Buch, I. Kapitel
(An einem Maientag kommen zum Hoftag König Nobels viel edle Herren
und stolze Gesellen.)
Zeichnung, Feder, Tusche, um 1948/49, sign., 215 x 250 mm,
WV Zesch F VII 578 (unveröffentlicht)
zu Wilhelm Hauff: Die Geschichte vom Kalif Storch, Variante 2
(Der Kalif und sein Großwesir beobachten, als Störche verzaubert, wie Mizra, der Sohn des Zauberers Kaschnur, prächtig geschmückt in Bagdad Einzug hält.)
Zeichnung, Pinsel, Tusche, um 1943, sign., 325 x 250 mm,
verso bez.: „Da sahen die Störche unten in der Strasse/einen prächtigen Aufzug./
Die Karawane, Geschichte vom Kalif Storch/von Hauff“
WV Zesch D VI 515
zu Jacob und Wilhelm Grimm: Der Teufel und seine Großmutter
Zeichnung, Pinsel, Tusche, 1942, sign., 256 x 408 mm,
bez.: „Als der Teufel zu Bett gegangen war, hob die alte Großmutter
den Stein auf und ließ den Soldaten heraus. Darauf mußte er auf
einem andern Weg durchs/Fenster heimlich und in aller Eile zu
seinen Gesellen zurückkehren. Blatt 12“
verso bez.: Der Teufel und seine Großmutter 1942
WV Zesch D VI 506
Sich leckende Katze
Zeichnung, Pinsel, Tusche, 1952, sign., 376 x 494 mm,
WV Zesch D V 786
Leopard
Zeichnung, Pinsel, Tusche, 1962, sign., dat., 474 x 361 mm,
verso bez.: Leopard 1962, Nachlassstempel
WV Zesch D V 528
verso: Vor der Schaubude,
Leimfarbe, um 1952, sign., Nachlassstempel
Exotische Artisten
verso: Daniel in der Löwengrube
Zeichnung, Pinsel, Tusche, Deckweiß, 1959, sign., dat., 493 x 378 mm,
verso: Daniel in der Löwengrube,
Zeichnung, Pinsel, Tusche, um 1957, sign.
WV Zesch D IV 521
Beim Pflanzen
Zeichnung, Pinsel, farbige Tusche, sign., um 1950, 197 x 283 mm,
verso Entwurfszeichnung
WV Zesch E III 666 (unveröffentlicht)
zu Miguel de Cervantes: Don Quijote
Zweiter Teil. 22. Kapitel, zu Seite 191, Variante 2
(Don Quijote scheucht unzählige Raben und Dohlen auf, die so dicht aus der Höhle von Montesinos in La Mancha herausfliegen, dass sie ihn zu Boden werfen.)
Zeichnung, Feder, Tusche, 1954, sign., 164 x 183 mm,
verso bez.: II/S 192, Nachlassstempel
WV Zesch F VII 669
verso: Bildnis Johanna Hegenbarth,
Zeichnung, Pinsel, farbige Tusche, 1934,
bez.: Aufgestützter Frauenkopf II
Chinesische Artisten
Leimfarbe und Aquarell, um 1928, sign., 500 x 338 mm,
verso: Im Kabarett, Zeichnung, Pinsel, farbige Tuschen, um 1928,
bez.: Mannheim/Oldenburg und bez.:
Chinesische/Artisten/Katalog 45/Nr. 11/Aquarell/1928
WV Zesch C IV 508
Ziegen
Leimfarbe, um 1942, sign., 323 x 460 mm,
verso: Waldinneres, Zeichnung, Pinsel, Tusche, um 1942
WV Zesch B V 716
Adler mit Beute
Leimfarbe, um 1934, sign., 364 x 495 mm,
verso: Sitzende Frau (Entwurf),
Zeichnung, Pinsel, Tusche, um 1943
WV Zesch B V 630
Axishirsche
Leimfarbe, gekratzt, 1929, sign., 373 x 547 mm, betitelt,
und verso bez.: Axishirsche 29.
Adressstempel
WV Zesch B V 627
Esel
(verso: Trümmerarbeiter)
Leimfarbe, um 1949, sign., 313 x 419 mm,
verso: Trümmerarbeiter, Leimfarbe, gekratzt, sign., um 1949,
WV Zesch B V 581
Beim Aussteigen
Zeichnung, Feder, Tusche, um 1958, 274 x 206 mm,
verso Entwurfszeichnung, bez.: Beim Aussteigen, Originalzeichnung
von Josef Hegenbarth um 1958/59 (vgl. Band 934 der Fischer-Bücherei, Nr. 39),
Nachlassstempel
WV Zesch F III 591
zu Lew Tolstoi: Polikuschka
Variante zu Seite 62
(Der alte Dutlow geht kampfbereit auf seinen Neffen Ilja los.)
Zeichnung, Feder, Pinsel, Tusche, 1960, sign., 298 x 223 mm,
verso bez.: Zu: Polikuschka/v Tolstoi, 1960, Nachlassstempel
WV Zesch F VII 952
Frau und Radfahrer
Leimfarbe, 1947, sign., 382 x 374 mm,
verso: Straßenszene, Leimfarbe, 1947, bez.: Frau und Radfahrer/Tintelnot.
WV Zesch III 563
Gestalten auf der Straße (Am Postamt)
Leimfarbe, 1957, sign., 500 x 375 mm,
verso: Liegender Frauenakt (durchkreuzt),
Zeichnung, Pinsel, Tusche, 1957,
bez.: Fixiert und „Gestalten auf der Straße/57“
WV Zesch B III 556