Josef Hegenbarth
(September 2014)

Josef Hegenbarth – Arbeiten auf Papier
vom 19. September bis 10. Oktober 2014

Momentaufnahmen

Wird in der Kunst von Momentaufnahmen gesprochen, denkt man unwillkürlich an Fotografie, an das Medium Kunst, das die Realität zwar individuell, aber unverfälscht – objektiv auf dem Papier darstellen kann. Im Gegensatz zur Fotokunst ist das Zeichnen die persönliche Sprache eines Künstlers, die nicht nur imstande ist, einen bestimmten Moment festzuhalten, sondern auch die Fähigkeit besitzt, durch Pinsel und Federführung, einem im Zeichen gefangenen Augenblick Intimität zu verleihen, indem der Zeichner die Selbstreflexion auf die Spitze treibt. So wie der Fotograf, geht auch der Zeichner immer von der festgelegten Situation aus. Aber während der Fotograf den Realismus als Qualität der Bilder versteht, so bekommt er für den Zeichner einen ästhetischen Effekt. Diesen Effekt ruft er dadurch hervor, dass er bestimmte Bilder unrealistisch, teilweise mit komischen und grotesken Zügen auf dem Papier gestaltet und deren Interpretation dem Rezipienten überlässt. In diesem Fall gründet sich das Verständnis der Momentaufnahme nicht auf den Realismus, sondern auf die Wahrnehmung des Betrachters.

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